Neumann Mikrofone

Sie gelten als der Studio Standard und fast jeder Tontechniker schwört auf sie. Aber was ist das Geheimnis der Neumann Mikrofone. Doch zunächst etwas zur Firma selbst. Gegründet wurde sie von Georg Neumann, der am 13.Oktober 1898 in Chorin (80km nordöstlich von Berlin) geboren wurde. Zu dieser Zeit wurden üblicherweise Kohlemikrofone zur Aufzeichnung von Schallsignalen genutzt. Aus heutiger Sicht war die Qualität dieser Mikrofone miserabel man nannte das Funktionsprinzip damals schon spöttisch „kontrollierter Wackelkontakt“. Genau so ein Mikrofon untersuchte Georg Neumann und entwickelte das sog. Reisz Mikrofon. Mit diesem Mikrofon ging der Berliner Radiosender Welle 400 1923 zum ersten Mal auf Sendung. Der Frequenzgang und die Klangqualität dieses Mikrofons war aber immer noch alles andere als Studio tauglich. Im Jahre 1928 wurde die sog. Neumannflasche das CMV-3 eingeführt. Dieses war, das erste Kondensator Mikrofon das in größerer Stückzahl gefertigt wurde.

Ab dem Jahre 1928 entwickelte und baute Georg Neumann Unteranderem auch Plattenspieler und elektroakustische Messgeräte. Eine seiner wohl bedeutendsten Erfindungen machte Neumann im Jahr 1947. Er entwickelte ein Verfahren zur Herstellung von Nickel-Kadmium-Akkus. Dieses Jahr war insgesamt sehr erfolgreich für die Firma Neumann. Das Neumann U-47, das erste Mikrofon mit umschaltbaren Charakteristiken wurde ebenfalls in diesem Jahr auf den Markt gebracht. Nur wenig später folgte das Modell M49, hier konnte man die Charakteristiken aus der Ferne umschalten.

In den 50er Jahren stiegen die Anforderungen an die Tontechnik rapide an. Die Einführung des Fernsehens und der Stereo-Technik verlangte den Ton-Ingenieuren bei der Entwicklung neuer, spezieller Mikrofone alles ab. 1953 begann Neumann Kleinmembran-Mikrofone zu bauen und kam damit der allgemeinen Anforderung der damaligen Fernsehgesellschaft nach handliche Mikrofone zu bauen. Nur 3 Jahre später ging das SM 2 in Produktion dies war Jahre lang das einzige stereo Mikrofon weltweit.

Mit dem Aufkommen der Halbleiter Technik in den 60er Jahren wurde die Röhre als Verstärker immer mehr vom Transistor verdrängt. Neumann entwickelte das KTM 1965 das erste Mikrofon mit Transistor Schaltung im Inneren. Nur wenig später wurde das Programm um mehrere Transistor verstärkte Modelle erweitert. Die Firma Neumann ging mit Ihrer Produktpalette immer mehr in die Breite. Studiomischpulte und 1973 den ersten sog. Kunstkopf ein neuartiges Stereomikrofon in Kopfform.

1976 starb der Firmengründer Georg Neumann. Nach dessen Tod verkaufte die Familie des Verstorbenen Ihre Anteile an ein auf dem deutschen Markt ähnlich präsenten Unternehmen aus der Branche der Tontechnik. Seit dieser Zeit gehört ein Großteil der Firma Neumann zur Sennheiser electronic GmbH & Co. KG.

1983 stellte Neumann in Amsterdam die ersten transformatorlosen Mikrofone vor. Diese Mikrofone beinhalteten eine völlig neue Technik und konnten den Standard der Studio Mikrofonie weiter anheben. Das erste Modell dieser Reihe war das weltweit bekannte TLM 170. Den Mikrofonen der TLM Serie wird ein besonders weiter und offener Klang Zugschrieben. Mit dem Beginn der 90er Jahre konzentrierte sich die Firma Neumann ausschließlich auf den Bereich der Studio Mikrofone. Die Produktion der Mikrofone wurde in eine eigens dafür entwickelte, hochmoderne Fertigungshalle der Firma Sennheiser verlagert. Als Meisterstück und Höhepunkt gilt das 1997 auf den Markt gebrachte TLM 103. Dieses Mikrofon hat einen sehr geringen Eigenstörpegel von nur 7 dB(A) und ist somit eines der leisesten der Welt.

Die nun mehr 100 jährige Erfahrung und die konstante Weiterentwicklung der Technik machen Neumann Mikrofone zu den einigen der besten und beliebtesten Mikrofonen auf der Welt