Die 5 besten Metal-Mikrofone

fabian März 6, 2015 0

Grundsätzlich kann gesagt werden, dass es kein Mikrofon explizit für einen bestimmten Musikstil gibt. Jedoch gibt es Mikrofone, die sich besonders gut für bestimmte Stimmlagen eignen und die ganze Bandbreite der Stimme beeindruckend dokumentieren.

Unterschieden wird hierbei zwischen Kondensatormikrofonen und dynamischen Mikrofonen, wobei die nach dem umgekehrten Lautsprecher-Prinzip arbeitenden dynamischen Mikros als robust und wenig rückkopplungsanfällig gelten. Dynamische Mikros werden daher bevorzugt für Metal- und Rock-Vocals sowie manchmal auch für traditionelles Growling und Screaming in der Death Metal Szene genutzt.
Metal-Mikrofone - welche eignen sich am besten?

Kondensatormikros unterstreichen hingegen eher die feinen Klänge und bieten insbesondere im Bereich der hohen Frequenzen einen weiteren Übertragungsbereich. Die Sprachkonsonauten „D“, „T“ sowie gezischte „S“ oder „Sch“ löst das Kondensatormikrofon realistischer auf, während ein dynamisches Mikro oft druck- und gehaltvoller übersetzt. Dennoch können auch diese Unterschiede nur einen kleinen Wegweiser, aber keine Zuordnung zur jeweiligen Stilrichtung darstellen.

Nichtsdestotrotz haben sich einige Mikrofone insbesondere bei den Metallern bewährt und gehören seither zum Standard-Equipment im Studio oder auf Tour:

Shure Super 55 – Retro trifft Technik

Metal-Giganten wie Metallicas James Hetfield setzen nicht nur wegen dem retro-mäßigen Elvis-Look auf das Shure Super 55 mit Supernierencharakteristik. Hinter dem klassischen Chrom-Gehäuse vom Nachfolger des SH 55 verbirgt sich nämlich modernste Audiotechnik, die einen satten Sound ohne Feedback und Griffgeräusche verspricht.

Der druckvolle Sound des Shure Super 55 kann durchaus mit dem Spitzensound des Klassikers Shure Beta 58 A verglichen werden und verträgt definitiv auch höhere Lautstärken. Die Trennung von leisen und lauten Passagen erfolgt mit dem Super 55 optimal und ohne Verwischungen. Es eignet sich sowohl für den Studioeinsatz, bei dem es dank der hohen Empfindlichkeit und Neodym-Magnet für klare und saubere Übertragungen sorgt, als auch für das raue Leben auf den Metal-Bühnen dieser Welt. Hierfür sorgen die robuste Konstruktion und die Supernierencharakteristik gegen Rückkopplungen.

Dem Shure Super 55 im Vintage-Design wurde bereits 2010 der Titel „Mikrofon des Jahres“ vom Soundcheck Magazin verliehen und ist seinen regelmäßig um die 250,00 € liegenden Preis wert.

Shure SM 58 – der Platzhirsch

Zu den Legenden unter den Gesangsmikrofonen gehört sicherlich das Shure SM 58 mit Nierencharakteristik. Schon seit mehr als vier Jahrzehnten überzeugt das Mikrofon Generationen von Bands unterschiedlicher Stilrichtungen, wobei insbesondere die Isolierung vor Nebengeräuschen und die Rückkopplungssicherheit auch auf lauteren Bühnen sehr geschätzt wird. Das SM 58 sorgt auf kleinen Gigs und auf großen Festivals für satte und klare Vocals. Die belastbare Konstruktion hält dabei auch wilderen Performances mühelos stand.

Das Shure SM 58 feiert seit seiner Einführung im Jahr 1966 einen andauernden Siegeszug und gilt als meist verkauftes Mikro im professionellen Gesangs-Bereich, das sich auch zur Studionutzung und zum Homerecording eignet. In Anbetracht des Kaufpreises zwischen 110,00 € und 150,00 € für das Shure SM 58 scheint ein Fehlkauf geradezu ausgeschlossen.

Shure Beta 58 A – auf der Basis des SM 58

Mit etwa 180,00 € kostet das Shure Beta 58 A etwas mehr als der legendäre Klassiker SM 58, aber dafür profitieren Vocalisten auch auf sehr lauten Bühnen von einer optimalen Isolierung der Stimme. Durch die Supernierencharakteristik werden Nebengeräusche unterdrückt und Feedback reduziert. Der präsente und druckvolle Klang des Beta 58 A ist insbesondere in den Höhen etwas feiner als beim SM 58. Viele Metaller nutzen dieses Mikro, weil es im Gegensatz zum SM 58 weniger „warm“ klingt.

Ein gehärteter Stahlkorb schützt den Neodym-Magnet vor Beschädigungen durch zu wilde Gesangseinlagen, sodass auch hier die für Shure typische Robustheit gilt. Auch das Shure Beta 58 A ist nicht nur auf der Bühne zu Hause, sondern kann für digitale Aufnahmen auch unkompliziert an den Rechner angeschlossen werden.

T.Bone MB 85 Beta – Mikro für Sparfüchse

Das Design des T.Bone MB 85 Beta erinnert stark an die Konkurrenten aus dem Hause Shure. Doch verstecken muss sich das mit Supernierencharakteristik ausgestattete T.Bone MB 85 Beta keinesfalls hinter den Shure-Klassikern. Das Allround-Mikro überzeugt mit einem vollen, runden und klaren Sound auf der Bühne und im Proberaum. Insbesondere bei Lippenkontakt des Singmeisters mit dem Mikro birgt das MB 85 Beta ein mächtiges Bass-Fundament bei gleichzeitig guter Sprachverständlichkeit.

Ein kleiner Einschnitt muss beim T.Bone hingegen bei Poplauten sowie der Hand- und Griffgeräuschempfindlichkeit gemacht werden, was in Anbetracht des günstigen Preises in Höhe von etwa 40,00 € für ein echtes Frontmann-Mikro annehmbar erscheint. Reduziert werden können Handgeräusche jedoch durch die Verwendung des Mikros auf dem Stativ, sodass das MB 85 Beta eine echte Alternative zu den Konkurrenten aus den ersten Reihen darstellt.

Audix OM7 – für alle, die laut sein wollen

Das dynamische Gesangsmikrofon Audix OM7 bietet eine Besonderheit, die insbesondere bei Metal Vocals von Vorteil sein kann. Es ist nämlich in der Lage, eine verhältnismäßig leise Stimme im Bassgedröhn der Band deutlich nach vorne zu treiben. Gleiches gilt natürlich für eine laute Stimme, die dann im Wettstreit gegen Drums & Co. mit Leichtigkeit die Überhand gewinnt.

Ausgestattet mit einer Hypernierencharakteristik für höchste Schalldrücke, einem stabilen Gehäuse und rückkopplungsarmer Arbeitsweise bietet sich das Audix OM7 insbesondere für Metal-Vocals an. Hierbei ist jedoch auf einen extrem geringen Abstand zwischen Lippen und Mikro zu achten. Für knapp 200,00 € kann das Audix OM7 in Spezialfällen genau die richtige Investition sein.

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