Großmembranmikrofon

Das Großmembranmikrofon zählt zu den Kondensatormikrofonen. Rein funktionell gesehen handelt es sich bei einem solchen Mikrofon um einen Wandler – durch unterschiedliche Abstände zwischen der Membran und der Gegenelektrode entstehen sogenannte Kapazitätsänderungen, die dann in ein elektrisches Signal umgewandelt werden.

GroßmembranmikrofonDas Großmembranmikrofon stellt dabei eine technische Besonderheit unter den Kondensatormikrofonen dar. Bei ihnen beträgt der Membrandurchmesser generell mindestens 1 Zoll. Diese historische Einteilung wird allerdings nicht von allen Herstellern akzeptiert und entsprechend eingehalten, weshalb es unter gewissen Umständen auch möglich ist, ein Mikrofon mit einer Dreiviertelzoll Membran als Großmembranmikrofon zu bezeichnen. Kenner schätzen und bevorzugen das Großmembranmikrofon, weil es einen ganz eigenen klanglichen Charakter aufweist. Durch die Größe der Kapsel kann ein größeres klangliches Spektrum abgebildet werden und somit ist auch der Klang spezifischer. Klangliche Feinheiten können besser herausgearbeitet werden, was gerade bei professionellen Aufnahmen ein immenser Vorteil ist. Durch diese spezielle Bauweise verändert natürlich auch die Bauweise den erzielten Klangeffekt. Dies ist eine Spezialität der Großmembranmikrofone. Kleinmembranmikrofone im Gegenteil klingen in der Regel einander ähnlicher, weil durch die kleine Fläche keine großen Varianten auftreten können. Diese Tatsache kann man sich besonders gut bei der professionellen Aufnahme klassischer Werke zu Nutze machen, um beispielsweise einen Sologesang genau so abzubilden, wie er in der Realität auch klang oder um einzelne Instrumente klanglich herauszustellen.

Erstaunlicherweise treten bei Großmembranmikrofonen geringere Störgeräusche auf, was durch die größere Kapsel an und für sich nicht zu vermuten wäre. In der Tat nutzt das Großmembranmikrofon aber seine große Membranfläche, um Nebengeräusche zu unterdrücken.

Einsatzgebiet

Großmembranmikrofone kann man auch im privaten Bereich einsetzen, etwa um Podcasts oder Videos beziehungsweise Audioaufnahmen zu produzieren. Für eine optimale Qualitätreicht es aber nicht aus, sich lediglich das entsprechende Mikrofon zu kaufen. Zusätzlich wird einiges Zubehör benötigt, das von den Herstellern aber jeweils passend zur Verfügung gestellt wird. So ist es beispielsweise für eine einwandfreie Qualität besonders wichtig, dass das Mikrofon während der Aufnahme stabil gehalten wird. Bei einer entsprechenden sogenannten Spinne handelt es sich um ein Gestell, in das das Mikrofon eingespannt wird. Durch diese Konstruktion kann es, selbst wenn das Mikrofon auf den Tisch gestellt wird, nicht zu störenden Nebengeräuschen während der Aufnahme kommen, da das Mikrofon mit nichts in Berührung kommt, das Geräusche verursachen könnte.

Nützliches Zubehör

Es stellt einen Unterschied dar, ob man eine Aufnahme im Sitzen oder im Stehen durchführt. Das kann je nach gewünschter Anwendung variieren. Gerade bei längeren Passagen empfiehlt es sich, die Aufnahme im Stehen durchzuführen, um nicht der Gefahr zu unterliegen, in sich zusammenzusacken und damit die Aufnahmequalität negativ zu beeinflussen. Für diese Fälle lohnt es sich, einen Mikrofonständer zu benutzen. In diesem

 Fall wird die Spinne in das Stativ gespannt. So kommt es auch wieder mit nichts in Berührung, was Nebengeräusche verursachen könnte. Wichtig ist hier, dass auch das Metall des Stativs mit nichts in Berührung kommt, was Vibrationen erzeugen könnte, die sich dann negativ auf das Ergebnis der Aufnahme auswirken könnten.

Ein weiteres sehr nützliches Zubehör ist der sogenannte Poppschutz. Jeder, der schon einmal etwas mit einem Mikrofon aufgenommen hat, kennt den Zwiespalt: Einerseits möchte man möglichst dicht an das Mikrofon herangehen, um nicht allzu laut sprechen zu müssen. Andererseits stört später auf der Aufnahme das Knacken der Konsonanten, weil eben der Luftzug ungebremst an das Mikrofon gelangt. Genau zu diesem Zweck gibt es den Poppschutz. Dabei handelt es sich um eine Konstruktion aus Stoff, die man im günstigsten Falle flexibel am Mikrofon anbringen kann. Dabei genügt der rein mechanische Widerstand, der das Knacken der Konsonanten bremst und somit für ein astreines Aufnahmeergebnis sorgt.

Im Großen und Ganzen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, an welches Gerät ein Großmembranmikrofon angeschlossen werden kann. Einerseits gibt es das klassische Mikrofon, das an einen Verstärker angeschlossen wird. Diese Anwendung ist besonders für professionelle Aufnahmen in einem Studio sinnvoll oder wenn eine Stimme in einem Konzert oder während einer Show verstärkt wer
den soll. Kleinere Studios und Privatpersonen werden allerdings eher eine Lösung bevorzugen, bei der man statt einer teuren Verstärkeranlage das Mikrofon über USB an den Computer oder Laptop anschließen kann. Bei dieser Variante wird eine passende Software mitgeliefert, über die das Mikrofon genau gesteuert werden kann. Hier lohnt es sich, vor dem Einsatz des Mikrofons etwas Zeit zu investieren, die Software individuell einzustellen, um ein den eigenen Bedürfnissen entsprechendes Ergebnis zu erzielen.

Die meisten Mikrofone dieser Sorte haben eine Nieren Charakteristik oder sind umschaltbar auf mehrere Charakteristiken.

Weitere gängige Charakteristiken